Full Metal Village
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Filmkritikerin Nelli Muminova vorgestellt.
Full Metal Village setzt sich mit der kuriosen und liebenswürdigen Begegnung zweier Kulturen auseinander. Er dokumentiert das Bild der kleinen schleswig-holsteinischen Gemeinde Wacken, deren Identität und Zusammenhalt ohne das „Wacken-Open-Air“, eines der größten Heavy Metal Festivals weltweit mit ca. 40.000 Besuchern, nicht mehr denkbar scheint. Vor diesem Hintergrund zeichnet die gebürtige Koreanerin Sung-Hyung Cho ein Porträt der Gemeinde und seiner Bewohner: Bauernschläue, Religiosität und Provinzschönheit vor der Kulisse des immer wiederkehrenden Wahnsinns eines Festivals.
Ausgezeichnet mit dem Max Ophüls Preis 2007, dem Hessischen Filmpreis 2006 und dem Filmpreis Schleswig-Holstein.
In der 28-jährigen Geschichte des Max Ophüls Preises ist FULL METAL VILLAGE der erste Dokumentarfilm, der den Hauptpreis gewonnen hat.
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Private Chroniken. Monolog
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Filmkritikerin Nelli Muminova vorgestellt.
In Private Chroniken gibt es keine einzige professionell gefilmte Bildeinstellung. Alles wurde von sowjetischen Menschen geschaffen: von Amateurfilmern, die bescheidene Familienchroniken drehten, die nur für sie selbst bestimmt waren. Die 60er, die 70er, die 80er Jahre... Unsere Kindheit, unsere Jugend und die Jugend unserer Eltern.
Ein Lied, ein Film, ein Idol. Kindergarten, Schule, Pionierlager, Institut und Armee. Alles ist wie bei allen anderen. Unser Leben. Wer erinnert sich nicht an das Rumpeln der kleinen Filmkamera, an die Heimvorführungen von 8-mm-Filmen...
Jahre sind vergangen, das Leben hat sich verändert, und die auf wundersame Weise erhaltenen alten Filmausschnite der Familienleben helfen uns, in die Vergangenheit zurückzukehren, was nicht immer ein Vergnügen ist. "Private Chroniken. Ein Monolog" ist nicht nur ein Porträt der Zeit.
Der Held des Films ist ein "typischer Vertreter", ein "Durchschnittstyp", ein Mann, der am 11. April 1961 geboren wurde, einen Tag bevor Juri Gagarin ins All flog. Gemeinsam mit ihm erleben wir seine ersten Schritte, seine ersten Schuljahre, seine erste Liebe, seine erste sexuelle Erfahrung, seine ersten Verrat und seine ersten Erleuchtungen, bis hin zum Jahr 1986. Danach ist in der UdSSR das begonnen hat, was die einen den Anfang und die anderen das Ende nennen.
Preise:
Sonderpreis beim Message to Man IFF in St. Petersburg
Besondere Erwähnung der Kritiker beim Kinotavr-Festival.
Schnee von gestern
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Filmkritikerin Nelli Muminova vorgestellt.
Die Geschwister Michla und Feiv'ke sind die einzigen Überlebenden der jüdischen Familie Schwarz aus Wilna. Nach dem Krieg verpassen sie sich am Bahnhof im polnischen Łódź. Jeder denkt, dass er der einzige Überlebende der Familie ist. Beide ziehen einen Strich unter ihre bisherigen Biographien, entscheiden sich für das Leben und gründen eigene Familien. Feiv‘ke unter dem Namen Peter Schwarz in Deutschland, ausgerechnet in dem Ort, in dem er im Arbeitslager war, und seine Schwester Michla in Israel. Ihren Kindern und Enkeln aber lässt das verpatzte Treffen keine Ruhe. Möglicherweise ist es wahr, dass Dinge sich an nur einem Tag entscheiden können, dass eine verlorengegangene Botschaft im Jahre 1945 zwischen einem Bruder und seiner Schwester das Leben vieler beeinflussen kann, über Jahrzehnte hinweg. „Schnee von gestern“ ist ein epischer Dokumentarfilm von der jungen Filmemacherin Yael Reuveny über Familiengeschichten, die vererbt werden wie die Farbe der Augen. Eine persönliche Reise zwischen Israel und Deutschland.
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Vaterlandsverräter
Regie Annekatrin Hendel, Deutschland, 2011, 90 Min., 18+
Der Film wird von der Filmkritikerin Nelli Muminova vorgestellt.
Ein dokumentarisches Porträt des DDR-Schriftstellers Paul Gratzik, der als „IM Peter“ 20 Jahre lang Freunde und Kollegen im Auftrag der Staatssicherheit bespitzelte, bevor er sich Anfang der 1980er selbst enttarnte. Eine vielschichtige Auseinandersetzung mit einem schillernden Protagonisten.
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The Last Russian Limousine
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von Marina Razbezhkina vorgestellt.
Michail, Andrei, Nina, Wladimir, Nadja und Ljuda arbeiten beim Moskauer Lichatschow-Automobilwerk (ZIL). Sie alle – Leiter, Ingenieure, einfache Arbeiter – sind mit dem unerbittlichen Niedergang des Werks konfrontiert und klammern sich an eingefahrene Routinen. Als sie den Auftrag bekommen, drei Limousinen für die Teilnahme an der Siegesparade zu produzieren, die einzeln handgefertigt werden und in sowjetischen Zeiten das Herzstück jeder Militärparade auf dem Roten Platz waren, versucht das Team von handverlesenen Spezialisten mit pochendem Herzen zu zeigen, was es wert sind.
Der beste Dokumentarfilm des Festivals Artdocfest 2013, Träger des Nationalpreises „Lorbeerzweig“ als „Bester Film 2013“, Preis des Andrei-Tarkovskij- Festivals „Spiegel“ 2014.
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Herr Bachmann und seine Klasse
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Q&A mit der Regisseurin.
Wo ist ein Mensch zu Hause? In der wechselvollen Geschichte der hessischen Stadt Stadtallendorf haben Fremde sowohl Ausgrenzung als auch Integration erfahren. Heute hilft dort der engagierte und empathische Lehrer Dieter Bachmann seinen Schüler*innen, sich zumindest so zu fühlen als wären sie zu Hause. Die 12- bis 14-jährigen Schüler*innen kommen aus verschiedenen Ländern und sprechen zum Teil noch kein Deutsch. Bevor er demnächst in Pension geht, möchte der Lehrer bei den angehenden Bürger*innen noch die Neugier auf ganz unterschiedliche Beschäftigungsfelder, Themen, Kulturen und Lebensentwürfe wecken.
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Coup
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Q&A mit dem Regisseur.
Sommer 1988: Ein 22-jähriger Bankangestellter, Familienvater, Rocker, raubt seiner Bank Millionen. Aber nicht mit Pistole und „Hände hoch“, sondern indem er eine Sicherheitslücke entdeckt und mit einem ausgetüftelten Coup die Beute zur Seite schafft. Mit den geklauten Millionen setzt er sich nach Australien ab und weiht erst von dort aus am Telefon seine Lebensgefährtin ein. Sie will aber nicht zu ihm nachkommen. Damit hat er nicht gerechnet. Sein Aufenthalt im australischen Luxushotel wird zum goldenen Käfig, die wachsende Sehnsucht nach dem gemeinsamen kleinen Sohn immens. Seine Lebensgefährtin stellt ihn vor die Wahl: Zurück zum gehassten Durchschnittsleben, aber zu seinem geliebten Sohn oder weiterhin das ausschweifende Leben eines Millionärs. “Ich habe das Geld doch für euch geklaut! Für uns! Was mach’ ich denn jetzt?” Der Film erzählt in einem Mix aus Spiel-, Doku- und Animationsfilm die wahre und unglaubliche Geschichte eines außergewöhnlichen Bankangestellten, beruhend auf den Original-Interviews.
Preise
Hessischer Film- und Kinopreis, Kategorie Spielfilm 2020
Förderpreis Neues Deutsches Kino, Hofer Filmtage 2019
Preis der Schüler-Jury, Biberacher Filmfestspiele 2019
Prädikat besonders wertvoll der Filmbewertungsstelle
Die Heimreise
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Bernd Thiele wäre so gern „normal“, doch seine Mutter trank in der Schwangerschaft Alkohol und schädigte so sein Gehirn. Schon als Säugling wurde er vom Berliner Jugendamt aus seiner Familie genommen. Bernd kennt seine Mutter nicht, seinen Vater nicht, und auch seine Schwester nicht – überhaupt weiß er so gut wie nichts über seine Vergangenheit und Herkunft, denn der 38-jährige hat seine gesamte Kindheit und Jugend in Heimen und bei Pflegeeltern verbracht: „Manchmal denke ich, ich bin geklont; dass ich gar kein echter Mensch bin“, erklärt der drahtige Mann traurig, der heute die Schweine auf einem Biobauernhof betreut. Aber Bernd ist fest entschlossen, sich seine Identität zurückzuholen, und begibt sich mit seinem pfiffigen Arbeitskollegen Joann auf eine Heimreise in die Vergangenheit. Über Hamburg wollen die zwei Männer vom Lande in Bernds Geburtsstadt Berlin fahren, denn dort gibt es eine heiße Spur!
Hey! Teachers!
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Regisseurin vorgestellt.
Zwei junge Lehrer Katya und Vasya kommen in eine kleine Provinzstadt an. Sie sind keine ausgebildeten Pädagogen, arbeiten aber mit den Kindern gern. Sie wollen so gerne “was Gutes für die Zeiten tun” und träumen das Schulsystem zu ändern. Aber die Realität da ist viel komplizierter. Die Hälfte der Schüler will nach der 9. Klasse in eine Berufsschule gehen. Die Kinder interessieren sich wenig für kreative Sachen, in die Schule gehen sie, wie zur Zwangsarbeit. Behalten Katya und Vasya ihren Enthusiasmus? Schaffen sie es, den Kontakt mit den schwierigen Jugendlichen aufzubauen? Bleiben sie in der Schule im nächsten Jahr?
Der erste abendfüllender Dokumentarfilm "Hey! Teachers!" nahm an verschiedenen internationalen Filmfestivals teil, u.a. am IDFA (Programm Best of Fests), erhielt eine besondere Erwähnung der Jury beim Krakow International Film Festival und beim Golden Apricot International Film Festival (Jerewan), sowie den Nationalen Filmpreis „Lorbeerzweig” als bester Dokumentarfilm.
Maman, Maman, Maman
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-433
Viel zu selten erleben wir den Prozess des Abschiednehmens als absurde, potenziell sogar urkomische Geschichte. Lucia Margarita Bauers Großmutter Babet Berger starb am 6. April 2012. Die Geschichte ihrer halbkriminellen Überführung vom süddeutschen Riedlingen via Paris (inklusive Bustour und Seine-Rundfahrt) ins französische Grab ihres Ehemanns war Ausgangspunkt zum Film Maman Maman Maman mit dem sich Lucia auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln begibt und wie selbstverständlich an der einen oder anderen Abzweigungen hängen bleibt. Wie schon bei ihrem Debütfilm Die Schlange im Einmachglas aus dem Jahr 2013 bedient sich Lucia in Maman Maman Maman zahlreicher filmischer Quellen - Briefe, Fotos, Gegenstände aller Art, Handyfilme der Cousinen, eigene Aufnahmen der Urgroßeltern, sowie Super-8-Filme der Großmutter selbst. Entstanden ist ein kaleidoskopartiges Anti-Portrait, dessen Partikel in alle Richtungen streben, dessen Zentrum aber bis zum Schluss obskur bleibt – über das Leben und die tiefe Verwandtschaft von Tragik und Komik, Slapstick und Tod.
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Bless you!
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Regisseurin vorgestellt.
Tatiana Chistova ist in St. Petersburg unterwegs. Die Kamera steht auf der Straße, zeigt Gründerzeit-Fassaden wie alte Trutzburgen, an denen der Putz abblättert, alles aus der Froschperspektive. Die Mauern haben kaum ein Fenster. Wenn, dann ist der Vorhang zugezogen. Menschen hinter Mauern, könnte man sagen. Alte Menschen. Auf die Tonspur ist ein Sorgentelefon montiert. Alte Leute und ihre Angst in dieser Corona-Zeit: Kein Geld, keine Arbeit, keine Perspektive. Oder klingt da auch eine Kritik an Putin durch? Weil das Leben einen schon vorher krank gemacht hat? Die Frage bleibt offen.
Pepperstein, Surreality-Show
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird vom Regisseur vorgestellt.
Anschließend Werkstattgespräch mit Evgeny Mitta.
Film vom Chronisten der modernen Kunst Evgeny Mitta erzählt über den größten Trickster russischer Kunstszene. Pavel Pepperstein ist einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation und aktiver Kunstschaffende internationalen Kunstszene. “Pepperstein” erforscht die Ursprünge und Schlüsselereignisse im Leben und Werk des Schöpfers des "psychedelischen Realismus". Der Film wurde im Laufe von sechs Jahren gedreht. Pepperstein erzählt von seiner Kindheit im Kreis von Moskauer Konzeptualisten, den Freunden seines Vaters Viktor Pivovarov und den Raves der 90er Jahre und seine Grafik erwacht durch Animationen und ergänzt so das Kaleidoskop des Künstlerlebens.
The Secretary of Ideology
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird vom Regisseur vorgestellt.
Ivan Komendatov ist nur 16 Jahre alt. Aber er ist schon ein Sekretär für Ideologie beim Stalingrader Bezirkskomitee des Moskauer Komsomol. Er möchte so gerne schon erwachsen sein, deshalb nimmt er mit Begeisterung jede Aufgabe an: sei es der Aufschwung der Weltwirtschaft oder Sondermission, ein Mädchen zu verführen.
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Rose
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Der Film wird von der Regisseurin vorgestellt.
"Was ist Erfolg? Gibt es dieses Konzept in der Natur? Erfolgreicher Baum oder nicht erfolgreicher Baum? Es ist nur ein Baum. Erfolgreicher Vogel oder nicht? Es ist nur ein Vogel" - das sind die Gedanken von Rosa Khayrullina, einer der außergewöhnlichsten Schauspielerinnen unserer Zeit.
Quicksilver Chronicles
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
New Idria ist eine nicht mehr bewohnte Bergbaustadt in Kalifornien, eine Folge der ökologischen und wirtschaftlichen Katastrophe. Geschwister Kate und Kemp Woods sind die einzigen Bewohner der Stadt. Dieser Film erzählt über eine unerklärliche menschliche Fähigkeit die Orte, die ganz furchtbar und einsam sind, mit Energie und Leben zu erfüllen. Das ist ein Porträt einer Geisterstadt und der letzten Lebensjahre der Leute, die ihre Jugend mit der Hoffnung auf eine alternative Version der “American dream” verbracht haben.
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Garagenvolk
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Q&A mit der Regisseurin.
Im post-sowjetischen Russland gibt es ein Phänomen abseits von Eisfischen, Matrjoschkas und Wodka: Die Garagensiedlung. Von außen unwirtliche Blechhütten bieten sie einer Vielzahl von Russen – vorwiegend Männern ein Refugium. Nach eigenem Gusto und abseits aller Regeln, mit Erfindungskraft und Zähigkeit entstehen auf wenigen Quadratmeter alternative Lebensräume. Schrottsammler Ilja nutzt die Garage als Produktionsstätte, Roman für seine Wachtelzucht, Pavel schnitzt kunstfertig Heiligenfiguren und Viktor hat die seine in jahrzehntelanger Arbeit um vier unterirdische Stockwerke ergänzt. Hier gibt es alles, und alles scheint möglich.
Die Garagen sind Ausdruck eines Rückzugs ins Private, eine Flucht vor dem Alltag. Hinter dem Polarkreis, in einer rauen Gegend, in der ein Bergbaukonzern der einzige Arbeitgeber ist, bleibt die Garage die letzte Möglichkeit zur Selbstverwirklichung – und kommt so vielfältig daher, wie die Träume ihrer Besitzer.
Walchensee Forever
Sonntag, 24. Oktober, 18:00
Kino "Zarya", Prospekt Mira 41-43
Q&A mit der Regisseurin.
Regisseurin Janna Ji Wonders erzählt die Geschichte der Frauen ihrer Familie über ein Jahrhundert. Verbindendes Element und stiller Chronist ist der bayerische Walchensee, an dem die Familie 1920 ein Ausflugscafé eröffnet, das bis heute existiert. Die imposante Gründerin Apa vermacht ihrer Erstgeborenen Norma das Unternehmen, das diese ohne zu klagen bis ins hohe Alter führt. Normas Töchter Anna und Frauke verlassen den See. Sie wollen sich befreien und bereisen als Musikerinnen die Welt. Doch sie kehren zurück und leben in einer Kommune um Rainer Langhans. Frauke, die sich nach der großen Liebe sehnt, kommt auf mysteriöse Weise ums Leben und wird für die Hinterbliebenen zum Irrlicht. Die rastlose Anna zieht in die USA, wo sie ungeplant eine Tochter bekommt. Von den Schatten der Vergangenheit gerufen, kehrt sie mit Tochter Janna zurück an den Walchensee, wo Großmutter Norma für die Enkeltochter zur wichtigen Bezugsperson wird. Als Regisseurin sucht Janna Antworten auf die Fragen wie: Was ist Heimat? Wie sehr prägt mich meine Herkunft? Was zählt am Ende wirklich? Und findet Anhaltspunkte in der Verbundenheit von vier Generationen von Frauen mit unterschiedlichen Lebenskonzepten.