Colors of Math
Freitag, 11. April 2014, 19:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Ekaterina Eremenko, Deutschland / Russland, 2012, 60 Min.
Die Regisseurin ist anwesend.
Den meisten Menschen erscheint die Mathematik abstrakt, mysteriös. Kompliziert. Undurchdringbar. Dabei ist Mathematik nichts weiter als eine andere Sprache, die Welt auszudrücken. Mathematik kann sinnlich sein. Mathematik kann man schmecken, sie riecht, macht Geräusche und erscheint in unzähligen Farben. Man kann sie berühren – und von ihr berührt werden. Der neue Film "Colors of Math" der Dokumentarfilmerin Ekaterina Eremenko lädt die Zuschauer ein, einen Einblick in die Schönheit der Mathematik durch die Augen berühmter zeitgenössischer Mathematiker zu bekommen.
Den meisten Menschen erscheint die Mathematik abstrakt, mysteriös. Kompliziert. Undurchdringbar. Dabei ist Mathematik nichts weiter als eine andere Sprache, die Welt auszudrücken. Mathematik kann sinnlich sein. Mathematik kann man schmecken, sie riecht, macht Geräusche und erscheint in unzähligen Farben. Man kann sie berühren – und von ihr berührt werden. Der neue Film "Colors of Math" der Dokumentarfilmerin Ekaterina Eremenko lädt die Zuschauer ein, einen Einblick in die Schönheit der Mathematik durch die Augen berühmter zeitgenössischer Mathematiker zu bekommen.
In Sarmatien
Samstag, 12. April 2014, 17:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Volker Koepp, Deutschland, 2013, 120 Min.
Der Regisseur ist anwesend.
Auf alten Landkarten beschreibt der Name "Sarmatien" die weiten Ebenen östlich der Weichsel, von der Ostsee im Norden bis hinunter ans Schwarze Meer. Dort liegen das russische Kaliningrader Gebiet, Litauen, Weißrussland, Polen, Moldawien und die Ukraine. Es ist der östliche Rand Europas, der seit nunmehr über 20 Jahren um nationale Identität und wirtschaftliche Stabilität kämpft. Der Film erzählt von jungen Menschen, für die das vergangene Jahrhundert längst Geschichte ist. Ihr Blick auf das Leben und die gegenwärtigen Probleme, ihre Wünsche und Sehnsüchte stehen im Zentrum des Films.
Auf alten Landkarten beschreibt der Name "Sarmatien" die weiten Ebenen östlich der Weichsel, von der Ostsee im Norden bis hinunter ans Schwarze Meer. Dort liegen das russische Kaliningrader Gebiet, Litauen, Weißrussland, Polen, Moldawien und die Ukraine. Es ist der östliche Rand Europas, der seit nunmehr über 20 Jahren um nationale Identität und wirtschaftliche Stabilität kämpft. Der Film erzählt von jungen Menschen, für die das vergangene Jahrhundert längst Geschichte ist. Ihr Blick auf das Leben und die gegenwärtigen Probleme, ihre Wünsche und Sehnsüchte stehen im Zentrum des Films.
Cesars Grill
Samstag, 12. April 2014, 15:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Dario Aguirre, Deutschland / Schweiz, 2012, 92 Min.
Der Regisseur ist anwesend.
Herzerwärmende Dokumentation über einen ausgewanderten Ecuadorianer, der in seine Heimat zurückkehrt, um den väterlichen Betrieb zu retten. Der Vater César dachte, sein Sohn würde sein Grillrestaurant in Ecuador übernehmen, doch er entschied sich für die Kunst, ging nach Deutschland und wurde Vegetarianer. Zehn Jahre später, als der Vater den Sohn zum ersten Mal aus Ecuador anruft, erzählt er, dass sein Grillrestaurant pleite ist. Und auf einmal ist die fern geglaubte ecuadorianische Lebenswelt zum Greifen nah, und es schwant, dass die Rettung des Restaurants zu einem gemeinsamen Projekt werden könnte. Eine Reise von Deutschland nach Ecuador zeigt, dass es weniger um das marode Familienunternehmen geht, als vielmehr um die innere Auseinandersetzung mit enttäuschten Erwartungen und Hoffnungen, dem Erwachsenwerden und der Verantwortung füreinander.
Herzerwärmende Dokumentation über einen ausgewanderten Ecuadorianer, der in seine Heimat zurückkehrt, um den väterlichen Betrieb zu retten. Der Vater César dachte, sein Sohn würde sein Grillrestaurant in Ecuador übernehmen, doch er entschied sich für die Kunst, ging nach Deutschland und wurde Vegetarianer. Zehn Jahre später, als der Vater den Sohn zum ersten Mal aus Ecuador anruft, erzählt er, dass sein Grillrestaurant pleite ist. Und auf einmal ist die fern geglaubte ecuadorianische Lebenswelt zum Greifen nah, und es schwant, dass die Rettung des Restaurants zu einem gemeinsamen Projekt werden könnte. Eine Reise von Deutschland nach Ecuador zeigt, dass es weniger um das marode Familienunternehmen geht, als vielmehr um die innere Auseinandersetzung mit enttäuschten Erwartungen und Hoffnungen, dem Erwachsenwerden und der Verantwortung füreinander.
Patriotinnen
Samstag, 12. April 2014, 20:30
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Irina Roerig, Deutschland, 2012, 83 Min.
Die Regisseurin ist anwesend.
Wer Russland heute verstehen will, kommt an Marina Zwetajewa nicht vorbei: Die Dichterin, die vor 100 Jahren mit Lust den Tabubruch betrieb, hat dort längst Kultstatus. Elena Frolowa, die Sängerin, steigt wie ein weiblicher Orpheus in die Tiefe der Vergangenheit, um ihrer Eurydike Zwetajewa zu neuem Leben zu verhelfen. Zwetajewas Gedichte verwandelt die Musikerin in ausdruckstarke Lieder und beatmet damit die verlorene Epoche vor der Russischen Revolution. Die mystische Umarmung zwischen Sängerin und Dichterin über die Zeit des Sozialismus hinweg ist der aufrechten Sozialistin und Mutter der Sängerin Maja Frolowa nicht geheuer. Superkapitalismus, Sowjetunion, Zarenzeit: Drei Frauen in drei russischen Systemen. Jenseits der Macht ringen sie jeweils um ihr eigenes Russland.
Wer Russland heute verstehen will, kommt an Marina Zwetajewa nicht vorbei: Die Dichterin, die vor 100 Jahren mit Lust den Tabubruch betrieb, hat dort längst Kultstatus. Elena Frolowa, die Sängerin, steigt wie ein weiblicher Orpheus in die Tiefe der Vergangenheit, um ihrer Eurydike Zwetajewa zu neuem Leben zu verhelfen. Zwetajewas Gedichte verwandelt die Musikerin in ausdruckstarke Lieder und beatmet damit die verlorene Epoche vor der Russischen Revolution. Die mystische Umarmung zwischen Sängerin und Dichterin über die Zeit des Sozialismus hinweg ist der aufrechten Sozialistin und Mutter der Sängerin Maja Frolowa nicht geheuer. Superkapitalismus, Sowjetunion, Zarenzeit: Drei Frauen in drei russischen Systemen. Jenseits der Macht ringen sie jeweils um ihr eigenes Russland.
Späte Heimat. Das Bauerbe in Tschernjachowsk
Donnerstag, 10. April 2014, 18:00
Art-Club „Reportjor“, Ulitsa General-Leytenanta Ozerova, 18
Art-Club „Reportjor“, Ulitsa General-Leytenanta Ozerova, 18
Regie Gudrun Wassermann, Deutschland, 2014, 81 Min.
Die Regisseurin ist anwesend.
„Das Erbe von Insterburg ist die Entwicklungschance von Tschernjachowsk“, sagt der deutsch-russische Architekt Dimitri Suchin am Ende des Films von Gudrun Wassermann. Dabei ist die von ihm so gepriesene kleine Siedlung „Bunte Reihe“, die vom jungen Hans Scharoun entworfen und zwischen 1921 und 1924 im ostpreußischen Insterburg errichtet wurde, für deutsche Verhältnisse auf den ersten Blick gar nicht so besonders. Gewiss, sie ist ein Frühwerk des späteren Stararchitekten Scharoun, der noch bis in die nach-adenauersche Zeit mit Bauten wie der Berliner Philharmonie Architekturgeschichte schrieb. Doch die zweigeschossigen Walmdachhäuser in Tschernjachowsk wirken mit ihren sparsam eingesetzten Schmuckformen und noch zu erahnenden Resten von farbigen Putzflächen eher unspektakulär. Wassermanns sachliche Kamera will am baulichen Zustand auch nichts beschönigen. Das Besondere für diese gerade einmal 20 Gebäude umfassende Häuserreihe schafft erst der kulturgeschichtliche Kontext, der in Wassermanns Filmtitel benannt wird.
„Das Erbe von Insterburg ist die Entwicklungschance von Tschernjachowsk“, sagt der deutsch-russische Architekt Dimitri Suchin am Ende des Films von Gudrun Wassermann. Dabei ist die von ihm so gepriesene kleine Siedlung „Bunte Reihe“, die vom jungen Hans Scharoun entworfen und zwischen 1921 und 1924 im ostpreußischen Insterburg errichtet wurde, für deutsche Verhältnisse auf den ersten Blick gar nicht so besonders. Gewiss, sie ist ein Frühwerk des späteren Stararchitekten Scharoun, der noch bis in die nach-adenauersche Zeit mit Bauten wie der Berliner Philharmonie Architekturgeschichte schrieb. Doch die zweigeschossigen Walmdachhäuser in Tschernjachowsk wirken mit ihren sparsam eingesetzten Schmuckformen und noch zu erahnenden Resten von farbigen Putzflächen eher unspektakulär. Wassermanns sachliche Kamera will am baulichen Zustand auch nichts beschönigen. Das Besondere für diese gerade einmal 20 Gebäude umfassende Häuserreihe schafft erst der kulturgeschichtliche Kontext, der in Wassermanns Filmtitel benannt wird.
Die Trasse
Sonntag, 13. April 2014, 16:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Witali Manski, Russland / Tschechien / Deutschland, 2013, 120 Min.
Im Anschluss Filmgespräch mit dem Filmkritiker Anton Masurow.
Es war – so die „IG Erdgastrasse“ auf ihrer noch im deutsch-sowjetischen Freundschaftsstil gehaltenen Website – ein „Bauwerk des Jahrhunderts“, das mit dem Spatenstich am 6. Juni 1966 im fast-arktischen Westsibirien begonnen wurde, in den Vorperestroika-Jahren (zum Schrecken Reagans) reale transkontinentale Form annahm und heute beispielsweise den Rohstoffbedarf eines der wichtigsten rituellen Ereignisse Westeuropas deckt: den Rheingas-betriebenen Rosenmontagszug in Köln. Die „Urengoy–Pomary–Uzhgorod-Trasse“ erstreckt sich vom autonomen Kreis der Jamal-Nenzen bis zum Golf von Biskaya, so unbemerkt wie alles, was mit unserer Energieversorgung zu tun hat. Doch geopolitisch-ökologisch-ökonomisch ist die Pipeline eine riesige Goldader – mit klaren Konsequenzen (Abhängigkeiten, Technikgläubigkeit, Umweltschäden). Entlang der unterirdischen Fährte erkundet Vitaly Mansky, den es zuletzt mit „Motherland or Death“ nach Kuba zog, diesmal unsere eigene fremde Heimat. Den politisch widerspenstigen Dok-Maître interessiert der Alltag jener, die neben und über der Trasse leben, nicht notwendigerweise jedoch von ihr (wo kein Geld, da kein Gas): indigene Eisfischer, orthodoxe Kirchenprozessionen, Putin-wählende Tuba-Bläser, Gorbatschow-kritische Veteranen, aufgebrachte Roma, fluchende Polen und marienverehrende Polinnen. Er kokettiert mit dem Klischee, weicht ihm aber geschickt aus. Big-Screen-Cinema, bildgewaltig und mit tollem Sounddesign. (Quelle: DOK Leipzig, Barbara Wurm.)
Es war – so die „IG Erdgastrasse“ auf ihrer noch im deutsch-sowjetischen Freundschaftsstil gehaltenen Website – ein „Bauwerk des Jahrhunderts“, das mit dem Spatenstich am 6. Juni 1966 im fast-arktischen Westsibirien begonnen wurde, in den Vorperestroika-Jahren (zum Schrecken Reagans) reale transkontinentale Form annahm und heute beispielsweise den Rohstoffbedarf eines der wichtigsten rituellen Ereignisse Westeuropas deckt: den Rheingas-betriebenen Rosenmontagszug in Köln. Die „Urengoy–Pomary–Uzhgorod-Trasse“ erstreckt sich vom autonomen Kreis der Jamal-Nenzen bis zum Golf von Biskaya, so unbemerkt wie alles, was mit unserer Energieversorgung zu tun hat. Doch geopolitisch-ökologisch-ökonomisch ist die Pipeline eine riesige Goldader – mit klaren Konsequenzen (Abhängigkeiten, Technikgläubigkeit, Umweltschäden). Entlang der unterirdischen Fährte erkundet Vitaly Mansky, den es zuletzt mit „Motherland or Death“ nach Kuba zog, diesmal unsere eigene fremde Heimat. Den politisch widerspenstigen Dok-Maître interessiert der Alltag jener, die neben und über der Trasse leben, nicht notwendigerweise jedoch von ihr (wo kein Geld, da kein Gas): indigene Eisfischer, orthodoxe Kirchenprozessionen, Putin-wählende Tuba-Bläser, Gorbatschow-kritische Veteranen, aufgebrachte Roma, fluchende Polen und marienverehrende Polinnen. Er kokettiert mit dem Klischee, weicht ihm aber geschickt aus. Big-Screen-Cinema, bildgewaltig und mit tollem Sounddesign. (Quelle: DOK Leipzig, Barbara Wurm.)
German Short Film Night
Samstag, 12. April 2014, 22:30
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Kuratiert von Alexandra Gramatke, KurzFilmAgentur Hamburg, und Bernd-Günther Nahm.
Blood
Sonntag, 13. April 2014, 14:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Alina Rudnitskaya, Russland, 2013, 62 Min.
Die Regisseurin ist anwesend.
Der monochrome Alltag der Mobilstelle für Bluttransfusionen in Russland. Der Wagen mit Ärzten und der notwendigen Ausstattung kutschiert durch die russische Provinz, durch Dörfer und kleinere Industriestädte, wo Menschen in Schlangen stehen, um Blut zu spenden. Ihr Ziel ist nicht die unentgeltliche Hilfe für andere Menschen, sondern die finanzielle Entschädigung, die sie für das Blutspenden bekommen, und das ist eine wesentliche Unterstützung, wenn man keine Arbeit oder ein armseliges Einkommen hat. In die Blutspendezentrale kommen Menschen aller Altersstufen und aus allen sozialen Schichten. Dieses Blut rettet andere Leben, solange es nicht mit HIV-, Hepatitis oder Tuberkulose infiziert ist. Die Kanülen werden ins weiße Fleisch gestochen, das schwarze Blut läuft in transparenten Röhren – es ist unglaublich, wie überzeugend ein schwarzweißer Film über das Blut sein kann.
Der monochrome Alltag der Mobilstelle für Bluttransfusionen in Russland. Der Wagen mit Ärzten und der notwendigen Ausstattung kutschiert durch die russische Provinz, durch Dörfer und kleinere Industriestädte, wo Menschen in Schlangen stehen, um Blut zu spenden. Ihr Ziel ist nicht die unentgeltliche Hilfe für andere Menschen, sondern die finanzielle Entschädigung, die sie für das Blutspenden bekommen, und das ist eine wesentliche Unterstützung, wenn man keine Arbeit oder ein armseliges Einkommen hat. In die Blutspendezentrale kommen Menschen aller Altersstufen und aus allen sozialen Schichten. Dieses Blut rettet andere Leben, solange es nicht mit HIV-, Hepatitis oder Tuberkulose infiziert ist. Die Kanülen werden ins weiße Fleisch gestochen, das schwarze Blut läuft in transparenten Röhren – es ist unglaublich, wie überzeugend ein schwarzweißer Film über das Blut sein kann.
Optische Achse
Sonntag, 13. April 2014, 19:00
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Filmtheater „Sarja“, Prospekt Mira, 43
Regie Marina Razbeshkina, Russland, 2013, 90 Min.
Ein Versuch, Veränderungen in Russland während der letzten 100 Jahre gedanklich zu verarbeiten. Das ist ein ungewöhnliches Werk des Vergleiches der jetzigen Realität mit Fotos, die vor rund hundert Jahren an denselben Orten aufgenommen wurden. Die Fotos vom russischen Fotographen Maxim Dmitrijew wurden als große Poster ausgedruckt und an den Orten ausgestellt, wo sie entstanden sind. Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten, Gruppen und Berufen sehen „sich selbst“ nach einem Jahrhundert an und sprechen über das Leben sowie die Menschen, die sie auf den Fotos sehen.